Einer, der den Schwarzwald genauso sehr schätzt wie wir, ist der Fischexperte Michael Wickert. Wir haben ihn in St. Märgen im Hochschwarzwald getroffen und waren nur einen Steinwurf vom idyllischen Hotel Hirschen entfernt mit ihm angeln. Ein Austausch im inspirierenden Ambiente über die Faszination am Angeln und die Freude am Räuchern und Grillen.
ALLES DREHT SICH
UM DEN FISCH
Wir wollen herausfinden, was den Reiz am Angeln ausmacht. Dafür treffen wir uns mit Michael Wickert, bei dem sich alles um das Thema Fisch dreht. Der Fischereiwissenschaftler und Räuchermeister betreibt die Räucherei Glut & Späne in Freiamt am Schwarzwald. Wie sein Alltag aussieht? „Fische räuchern, Fische einlegen, Fische salzen und tatsächlich auch zur Freizeit gerne mal an den See zum Angeln!”, lacht Michael, während wir gemeinsam zum Wasser gehen. Denn auch heute wollen wir angeln. Was nicht fehlen darf: Michaels Angelruten, Köder, Kescher und natürlich Messer. „Als Angler hat man immer mehrere Messer dabei, die man für alles Mögliche gebrauchen kann – vom Schnüre schneiden bis zum Fisch verarbeiten.” Dabei ist Michael wichtig, dass sein Werkzeug gut in der Hand liegt: „Beim Angeln habe ich gerne Angelruten mit einem Korkgriff und bei Messern gerne Holzgriffe.”
AUF DER SUCHE NACH DEM FISCH
SCHARFE SCHNEIDE
GUTE LAUNE
Ein spezielles Messer liegt Michael besonders am Herzen: sein Anglermesser, das er seit fast 30 Jahren immer dabei hat. Auf Reisen, beim Angeln und natürlich auch heute. „Das bedeutet mir fast was. Das ist ein Freund”, meint Michael lächelnd und zeigt uns das Filetiermesser, das rasiermesserscharf geschliffen ist. Denn ein scharfes Messer ist für Michael Pflicht. „Das ist mir total wichtig, beim Arbeiten natürlich, aber auch privat. Wenn’s kein scharfes Messer gibt, dann ist das bei mir schwierig, da kann die Laune sinken!” Kein Wunder also, dass das Schleifen bei Michael an der Tagesordnung steht. „Als jemand, der ständig mit Messern arbeitet, schleife ich sie fast täglich”, erklärt Michael, der bei Freunden und Familie dafür bekannt ist, immer scharfe Messer zu haben. „Ich mache das einfach gerne. Der HORL, das ist auch Rhythmus. Man geht in sich, das ist was ganz Wohliges. Und ich glaube, wer einmal mit dem HORL gearbeitet hat, wird es immer wieder tun!”
ZWEI WEGE
ZUM ERFOLG
Am Weiher sucht Michael nach der perfekten Stelle fürs Angeln. Wir gehen gemeinsam das Ufer ab. Es ist ein kalter Morgen, und das Wasser liegt noch zu großen Teilen im Schatten des angrenzenden Schwarzwalds. Der Fischexperte erklärt, dass sich die Forellen bei kaltem Wetter gerne dort aufhalten, wo die Sonne das Wasser ein wenig aufwärmt. Und tatsächlich: „Hier springt eine!” Michael zeigt auf die Mitte des Sees, wo wir gerade noch etwas aufblitzen sehen.
Er entscheidet sich für einen kleinen Gummiköder, den er dorthin auswirft. Im Wasser simuliert der Köder einen kleinen Fisch, wie er bei Forellen neben Insekten auf dem Speiseplan steht. Und tatsächlich: Schon nach kurzer Zeit beißt eine Regenbogenforelle an. Mit einer Zange löst Michael den Haken, bevor der Fisch mit zwei raschen Schlägen auf den Kopf betäubt und mit einem gezielten Herzstich getötet wird.
Neben dem Spin-Angeln mit einem Gummifisch oder einem sogenannten Blinker als Köder eignet sich auch das Posenangeln, um Forellen zu fangen, wie uns Michael erklärt. Dafür entscheidet er sich für einen sonnigen Abschnitt, nicht weit weg vom Auslauf des Weihers. „Die Forellen stehen gerne am Einlauf. Der ist aber im Schilf, dort ist es schlammig und das mögen Forellen nicht”, erklärt Michael, der über einige Jahre Forellenanlagen geleitet hat. „Oder sie stehen am Auslauf, weil es dort die Nahrung hinspült.” Als Köder verwendet er diesmal Regenwürmer, die oft in Gewässern landen und den Forellen als Nahrung dienen. Michael steigt mit seiner Wathose in den Weiher und wirft erneut seine Angelrute aus – und wieder dauert es nicht lange, bis die nächste Forelle anbeißt.
RÄUCHERAROMA
AUS DEM SCHWARZWALD
Bis Mittag hat Michael sechs Forellen gefangen und wir beschließen, zum Hotel Hirschen zurückzukehren. Im Garten des Hotels hebt Michael ein kleines Erdloch aus und widmet sich seiner zweiten großen Leidenschaft neben dem Angeln: dem Räuchern. „Man hat Hitze, man hat Rauch, das gibt eine schöne Optik, einen tollen Geschmack, eine super Konsistenz”, schwärmt Michael, während er die Äste in der Grube anzündet. Auf das Feuer legt er einen Rost mit zwei der ausgenommenen und kurz gesalzenen Forellen. „Frisch geangelter Fisch mit Kräutern, Weißtannen- und Fichtenspänen aus dem Schwarzwald – das ist ne ganz tolle Mischung.”
FRISCH GEGRILLT
UND HEISS GEGESSEN
Mit den anderen Forellen machen wir uns auf den Weg zum Grill. Hier treffen wir auf Grillmeister Peter Amann und Johannes Fuchs, Jäger und Koch im Romantikhotel Spielweg. Die beiden bereiten am Feuer gerade Tomahawk-Steaks und Wildschweinfilets zu, während Michael zwei der Fische mit präzisen Schnitten filetiert. Gewürzt mit Salz und Kräutern landen die Filets dann auf der Grillplatte, die übrigen beiden Forellen kommen in die Räucherkasserolle. Hier heißt es Geduld haben, wie Michael rät: „Man sollte sich beim Grillen von Fisch Zeit lassen, nicht zu eilig werden.” Dafür ist der Fisch dann schnell und heiß zu essen. Wir hören auf den Rat und sind begeistert: Es schmeckt hervorragend!
FISCHE FANGEN
RUHE FINDEN
Michael fühlt sich am Feuer sichtlich wohl. „Ich finde Grillen toll”, erklärt er. „Räuchern mach ich auch gerne mal alleine, aber Grillen ist ein Gemeinschaftsding. Jeder macht ein bisschen was und danach wird gemeinsam gegessen, das ist was Schönes!” Und was ist denn nun das Schöne am Angeln? „Die Ruhe, das Runterkommen, das Abschalten”, lächelt Michael. „Das macht ja jeder so auf seine eigene Weise. Und ich mache das beim Angeln.”
GUTES VOM GRILL
GEMEINSAM GENIESSEN
VIELEN DANK FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG!